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Martin Luther gegen die heutigen „Bibeltreuen“

Zwischen Luther auf der einen sowie Zwingli und Oekolampad auf der anderen Seite tobte ein heftiger Kampf ums rechte Verständnis des Abendmahls. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich aber, daß das Abendmahl tatsächlich nur der Auslöser für einen viel tieferliegenden Konflikt war: das rechte Verständnis der Bibel! Luther hat dazu 1527 eine Schrift verfaßt, die auch heute jedem herzlichst zum Lesen empfohlen werden kann: „Daß diese Worte: Das ist mein Leib etc., noch feststehen. Wider die Schwarmgeister“.
Luther beginnt diese Schrift mit den Worten: „Wie ist doch das Sprichwort so ganz wahr, daß man sagt: Der Teufel ist ein Tausendkünstler…. ganz besonders und über alle Maßen beweist er das in geistlichen, inneren Sachen, die Gottes Ehre betreffen und das Gewissen. Wie kann er sich da drehen, schleifen und lenken und wenden auf alle Seiten…, daß ja niemand soll selig werden und bei der christlichen Wahrheit bleiben!“
Rückblickend fährt Luther fort: „Am Anfang der Christenheit, als Gottes Wort durch die Apostel lauter und rein gepredigt wurde…, da sah es aus, als sollte es niemals Not haben, weil die heilige Schrift unter den Christen die Kaiserin war. Aber was konnte der Teufel nicht hinnehmen? Er konnte zuallerletzt geschehen lassen, daß allein die Schrift gelte …. So hatte er auch einige von seinen Leuten in den Schulen der Christen (gemeint: theologische Ausbildungsstätten), durch welche er in die heilige Schrift heimlich schlich und kroch. Als er nun hineingekommen (nämlich in die Auslegung der Heiligen Schrift) und seiner Sache sicher war, brach und riß er sie (gemeint: die Heilige Schrift) auseinander in alle Richtungen, richtete ein solches Gerumpel in der Schrift an … und weil jegliche Rotte die Schrift nach ihrem Belieben deutete, wurde es so, daß die Schrift anfing nichts mehr zu gelten.“
Dann schildert Luther den Schaden, der für die christliche Gemeinde durch einen solchen Umgang mit der Bibel entstanden ist: „Auf diese Weise konnte der Teufel den Christen ihre Waffe, Wehr und Burg (das ist die Schrift) ablaufen, daß sie (gemeint: die Bibel) nicht nur matt und untüchtig im Kampf gegen ihn wurde, sondern auch gegen die Christen selbst streiten mußte, und sie bei den Christen so verdächtig machte, als wäre sie ein Unwesen, gegen das sie sich wehren mußten. Sage mir, ist das nicht ein Kunststücklein des Teufels gewesen?“
Trefflich schildert Luther hier, wie es dem Teufel gelingt, die Bibel als Waffe gegen die Gemeinde Jesu selbst zu richten. Wie wird heute auch in „evangelikalen“ Kreisen und von „evangelikalen“ Leitern wie Michael Diener, das Wort Gottes verbogen und verdreht, daß am Ende das Gegenteil von dem herauskommt, was ganz eindeutig geschrieben steht! So wird Gottes Wort gegen die gläubige und gehorsame Gemeinde gerichtet. Wo sind heute noch „Evangelikale“, die es wagen, sich ohne Tricksereien und Deutelkünste ganz und gar zur Vollkommenheit und Unfehlbarkeit der Heiligen Schrift zu bekennen? Man muß sie mit der Lupe oder schon eher mit dem Elektronenmikroskop suchen. Aber es wimmelt von solchen, die nicht genug vor dem christlichen „Fundamentalismus“ warnen und sich davon distanzieren können. Dabei sind „Fundamentalisten“ im echten Sinne des Wortes schlicht solche, die dem Wort Gottes vertrauen und ihr Leben auf dieses zuverlässige Fundament bauen. Das aber will der Teufel nicht. Sein ganzes Dichten und Trachten geht danach, dieses Fundament zu zerstören. Luther fährt fort: „Als nun die Schrift auf diese Weise ein zerrissenes Netz geworden war, mit dem sich Niemand halten ließ, sondern ein jeglicher bohrte sich ein Loch, wo ihm die Schnauze hinstand, und fuhr seinem Sinn nach, deutete und drehte sie, wie es ihm paßte… Da das der Teufel sah, spottete er und dachte: Jetzt habe ich gewonnen! Die Schrift liegt am Boden, das Schloß ist zerstört, die Waffen sind niedergeschlagen. Dafür flechten sie jetzt strohene Mauern und machen Waffen aus Heu…“.
Mit einer so vom Teufel zerfledderten „Bibel in der Hand“ läßt sich in der Tat keine geistliche Schlacht mehr gewinnen. Da können auch die Repräsentanten unseres Bundes evangelisch-freikirchlicher Gemeinden, Hartmut Riemenschneider und Christoph Stiba, kein klares biblisches Wort mehr sagen, sondern nur noch „unterschiedliche Erkenntnisse“ konstatieren. Aus der Heiligen Schrift, die schärfer ist als ein zweischneidiges Schwert (Hebräer 4,12) hat man eine Waffe aus Heu gemacht, die zu nichts mehr taugt, als sich gegenseitig in der eigenen gottlosen Meinung zu bestärken. So ist die endzeitliche sogenannte „Christenheit“ hilflos an Satan ausgeliefert.
Herr, erbarme dich!

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There is 1 comment on this post
  1. Andreas Rönnau
    Mai 23, 2023, 10:02 am

    Lieber Herr Tscharnke,

    danke für diesen geistlich treffenden Beitrag, indem sie lobenswerter weise so viel unseren großen Reformator martin Luther zitiert haben.
    Ich bin von ihrer Kündigung ihres Arbeitsverhältnisses bei der EFK Riedligen bestürzt, aber gleichzeitig in der gewissheit, das sie diesen
    Schritt niemals leichtfertig gegangen sind. Immer stand ihr christliches Gewissen welches sich an der Bibel orientierte im Vordergrund
    ihres Predigtdienstes. Ich hoffe wie viele unserer deutschen landsleute, das sie uns weiter mit ihren Bibeltreuen Predigten beglücken, so
    wie es unser HERR jesus Christus möglich machen wird. Ich hoffe die EFK-Riedlingen ist Manns genug, den Mietling raus zu schmeissen
    und sie wieder zu holen. Gott schütze sie, im Gebet bi ich bei Ihnen. LG Andreas Rönnau / Neumünster / SH

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